Katarakt bzw. Grauer Star
Trübung der Augenlinse
Als Katarakt bzw. Grauen Star bezeichnet man eine Eintrübung der Linse des Auges. Die Linse des Auges hat die gleiche Funktion wie die Objektivlinse eines Fotoapparates: Sie soll im Auge ein scharfes Bild erzeugen. Der Graue Star ist also keine ansteckende Erkrankung, auch kann man ihn nicht durch zu anstrengenden Gebrauch der Augen bekommen. Diese Erkrankung ist vorwiegend eine sog. Alterserkrankung, die meist erst jenseits des 60. Lebensjahres auftritt.
Anzeichen für einen grauen Star sind folgenden Symptome:
- Verschwommen sehen
- Blendung und erhöhte Lichtempfindlichkeit
- Verschlechterung des Kontrastsehens
- Verschlechterung oder Entwicklung einer Kurzsichtigkeit: „Früher war ich weitsichtig, jetzt bin ich kurzsichtig und kann ohne Brille lesen“
- Änderungen der Glasstärke in kurzen Zeitabständen kann in einer Zunahme der Trübungen der Augenlinse liegen
Das subjektive Gefühl: „Ich sehe eigentlich noch recht gut “ ist nicht ausschlaggebend, die beruflichen Anforderungen an das Sehvermögen z. B. beim Autofahren, im Beruf und beim geliebten Hobby sind oft recht groß, so dass Ihr Augenarzt Ihnen schon zu einer Operation rät, bevor Sie über eine merkbare Sehverschlechterung klagen.
Die Verbesserung der Lebensqualität durch gutes Sehvermögen ist Aufgabe Ihres Augenarztes, den optimalen Zeitpunkt der Operation bestimmen Sie als Patient aber wesentlich mit.
Die Operation
Die aktuell beste Therapie ist die Operation. Hierbei wird die getrübte Linse mit Hilfe von Ultraschallwellen verflüssigt und anschließend abgesaugt. Dies geschieht mit Hilfe eines speziellen bleistiftgroßen Gerätes, das über einen winzigen Schnitt in das Auge eingeführt wird. Der Schnitt ist so klein, daß diese Operation in der Regel in Lokalanästhesie, d.h. in örtlicher Betäubung durchgeführt werden kann. In seltenen Fällen ist eine Vollnarkose sinnvoll.
Ihr Arzt wird Ihnen bei der Wahl und bei der Entscheidung behilflich sein.
Nach Absaugen der Linse wird an die gleiche Stelle, an der sich die alte Linse befunden hat eine Kunstlinse, bevorzugt aus Kunststoff, eingesetzt. Durch die Besonderheit des Schnittes muß das Auge nicht mehr zugenäht werden, der Schnitt verschließt sich von selbst.
Was nach einer Operation des Grauen Stars beachtet werden muss?
- Bitte nicht am frisch operierten Auge reiben oder drücken!
- Bitte nicht auf der Seite des frisch operierten Auges liegen!
- Bitte eine Woche lang nicht Lesen!
- Autofahren ist möglich, nachdem Sie einen Sehtest bei Ihrem Augenarzt gemacht haben, und dieser es Ihnen auf Grund der wieder guten Sehleistung erlaubt hat!
- Vermeiden Sie in der ersten Zeit körperliche Hochleistungen, schweres Heben, langes Bücken!
- Schwimmen und Sauna ist normalerweise wieder nach 10 Tagen möglich!
- Wegen Lichtempfindlichkeit und gegen Zug kann eine Sonnenbrille getragen werden.
Sie dürfen:
- Fernsehen
- Spazierengehen
- Haare waschen
Bitte benutzen Sie die Ihnen verordneten Augenmedikamente nach Vorschrift!
In den ersten zwei Wochen nach der Operation ist das Infektionsrisiko noch erhöht. Deshalb sind die von Ihrem Augenarzt mitgeteilten Nachuntersuchungstermine genau einzuhalten. Bei allen auftretenden Sehstörungen sind zusätzlich Nachuntersuchungen erforderlich. Auch eine Infektion kann – sofort erkannt – heute sehr gut behandelt werden.
Was sich nach der Operation ändern wird:
Sie werden auf jeden Fall entweder für die Ferne oder für die Nähe eine Brille brauchen, da die verwendeten Kunstlinsen nicht die Fähigkeit zulassen, das Bild ohne Hilfe in der Nähe und der Ferne scharf zu sehen. Das bieten spezielle neue Linsen, die jedoch noch in der Erprobung sind.
Direkt nach der Operation kann die Hornhaut, also die vorderste Schicht des Auges, leicht getrübt sein, so daß Sie in der ersten Zeit noch nicht die voll Sehleistung erreichen. Dies wird sich jedoch schnell ändern.
In 25 – 30 % der Fällen tritt nach Monaten oder Jahren der sogenannte Nachstar auf, dies ist eine Trübung des Kapselsackes, des Hautsackes in den die Kunstlinse eingesetzt wird. Dieses Problem kann mit Hilfe einer kurzen ambulanten Laserbehandlung behoben werden. Dieser Eingriff ist völlig schmerzlos.